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„Ein Ausbund an menschlicher Verruchtheit“: Zsolt Bayer im Magyar Hirlap

30. Juli 2010

Mal wieder Zsolt Bayer und seine antisemitischen Tiraden in einem regierungsnahen Presseorgan.

Eine linke ungarische Zeitung bringt ein Interview mit einer ungarischen, in Deutschland lebenden und publizierenden Wissenschaftlerin, die einer Forschungsgruppe der ungarischen Akademie der Wissenschaften angehört. Dieses Interview wird von einem Kolumnisten einer der beiden großen Fidesz-nahen Zeitungen zum Anlaß genommen, sich zu fragen, ob die ungarische Akademie der Wissenschaften mittlerweile „entartet“, jüdisch unterwandert sei; er prangert in seiner Zeitung und im Fernsehen an, daß solche „Mistkäfer“ wie diese Wissenschaftlerin, die als  „Ausbund an menschlicher Verruchtheit“ aus der ungarischen Volksgemeinschaft ausgerottet gehören, für ihre zersetzenden Aktivitäten auch noch aus Steuermitteln bezahlt werden.

Worauf die Wissenschaftlerin sich genötigt sieht, eine Erklärung zu veröffentlichen, daß sie von der ungarischen Akademie der Wissenschaften kein Gehalt bekommt, um die fest angestellten Mitglieder ihrer Forschungsgruppe nicht zu gefährden. Denn derzeit läuft auf allen Ebenen die „Zeit der Abrechnung“ (Hier der Pester Lloyd zu Säuberungsaktionen in staatlichen Betrieben), und wenn die Akademie dermaßen schlechte Presse bekommt, könnten Köpfe rollen.

Wie bitte?! Was war da los?


Die Antisemitismusforscherin Magdalena Marsovszky, Mitglied der Forschungsgruppe Extremismus und Demokratie der ungarischen Akademie der Wissenschaften, hat in einem Interview in der Népszava (s.u.) unter anderem gesagt, daß sie „von jeder Art von nationalen Ritualen Ausschlag bekommt“.

Ein gefundenes Fressen für Zsolt Bayer, Kolumnist des fidesz-nahen Magyar Hirlap (siehe mein Post). Im Magyar Hirlap widmete er Marsovszky eine Kolumne mit dem Titel: „Entartet“ und sprach sie auch in seiner Sendung im ultrarechten Echo-TV an.

Die Hauptargumente:

  • Provokation! Wie kann jemand nationale Rituale kritisieren, der vom    ungarischen Staat sein Gehalt bekommt?
  • Solche Leute gehören ausgerottet, denn sie verursachen durch ihre bloße Existenz das Phänomen, das sie kritisieren (Antisemitismus);
  • Die „veränderliche Identität“, von der Magdalena Marsovszky spricht, ist ein Euphemismus für Loyalität zu Israel. Anders als die guten nationalgesinnten Magyaren, die nur ein Land und eine fixe nationale Identität haben, verfügen nämlich die ungarische JüdInnen zusätzlich noch über ihre zweite Heimat Israel, dem ihre ganze Loyalität gehört und das ihnen ihre Zersetzungsaktivitäten in Ungarn bezahlt (laut Bayer & Co)
  • Etc.pp., so geht das bis zum Erbrechen.

Kurz gesagt, Bayers Reaktion illustriert Marsovszkys Forschungsgegenstand so schön, wie kein Lehrbuch es könnte – wie Antisemitismus funktioniert und argumentiert. Das Problem ist, daß so einer seine Ansichten in den ungarischen Medien ungehindert verbreiten kann und im aktuellen politischen Klima diskursbestimmend wirkt. Bayers Artikel und Sendung hat bei den Ultrarechten großen Einfluß, schon wenig später hat Metapedia ihr eine eigene Seite eingerichtet.

Ich habe bei Magdalena Marsovszky mal genauer nachgefragt. Im Folgenden

  1. mein Interview mit ihr
  2. Bayers Artikel im Magyar Hirlap
  3. Magdalena Marsovszkys Skandalinterview in der Népszava.

Viel Vergnügen.

1. Magdalena Marsovszky im Interview mit Pusztaranger


Wie hast Du auf Bayers Artikel und Sendung reagiert?

Ich persönlich habe nur mit den Schultern gezuckt, aber dann haben sich bei mir immer mehr Freunde gemeldet, die Angst bekommen hatten. Sie meinten, dass die ständige negative Erwähnung der MTA beim Präsidenten József Pálinkás dazu führen könnte, gegen die Forschungsgruppe vorzugehen. Denn wenn die MTA in einem Artikel und einer Fernsehsendung ständig in einem negativen Kontext erwähnt würde, müsste Pálinkás sich ja um das gute Image seines Hauses kümmern und vielleicht irgendwie gegen die Forschungsgruppe vorgehen. Dass er Bayers Anschuldigungen zurückweisen und die Forschungsgruppe verteidigen könnte, nahm man in der aktuellen politischen Situation erst gar nicht an. Bayer selbst ist ja ein guter Freund Viktor Orbáns, Fidesz Gründungsmitglied mit dem Parteibuch Nr. 5, womit er oft angibt, heute ist er allerdings nicht mehr in der Partei, wenn ich richtig informiert bin.

Meine Freunde haben mich außerdem darauf aufmerksam gemacht, dass ich angeklagt werden könnte, wenn mir irgendwie nachzuweisen wäre, dass ich den Namen der MTA womöglich zu Unrecht benutzte. Sie fragten mich, ob ich ein Papier darüber oder einen Vertrag mit der MTA hätte. Eine von ihnen sagte mir, das sei wirklich ungeschickt von mir gewesen. Ich sagte ihnen, mündlich ist es ja abgesichert, ich habe auch eine Visitenkarte, die die Sekretärin in Auftrag gab (aber ich bezahlt habe), man braucht ansonsten nichts Schriftliches, besonders, wenn man für seine Arbeit gar kein Geld bekommt. Ich bin auch in einer anderen Forschungsgruppe in Deutschland (forschungsforum.net), mit der ich auch keinen schriftlichen Vertrag abgeschlossen habe. Ich war schon in vielen Forschungsgruppen und hatte nie einen schriftlichen Vertrag. Ja, meinten sie, es könne sein, dass man in diesem Fall nicht gegen mich vorgeht, sondern gegen den einzigen Menschen in der Gruppe, der fest angestellt ist, der könnte z.B. gefeuert werden.
In diesem Moment bekam ich es auch mit der Angst zu tun, dass meine Sätze womöglich dazu führen könnten, dass ein Kollege Schaden nimmt.

(…)  In Ungarn ist das Misstrauen den Behörden und den Politikern gegenüber so groß, dass man eigentlich nicht annimmt, dass irgendwelche Grundlagen benötigt werden, um jemanden anzuklagen, wenn es opportun erscheint. Wenn es sein muss, so befürchten viele, findet sich schon irgendein Grund, um die „verräterische“ Person anzuklagen.

Jetzt ist z.B. die Zeit der „Abrechnungen“. Es gibt sicherlich überall Korruption, aber ich weiß wirklich nicht, ob all die linksliberalen Politiker, die in Handschellen abgeführt werden, wirklich so viel auf dem Kerbholz haben, wie es behauptet wird. Ich weiß es wirklich nicht. Aber die ganze Art ihrer Verhaftung erweckt nicht den Eindruck, als habe man es hier mit einem Rechtsstaat zu tun. Das alles ist nicht Vertrauen erweckend.

Hättest Du als in Deutschland sozialisierte Wissenschaftlerin gedacht, dass ein Interview über Deine wissenschaftliche Arbeit gleich solche Wellen schlägt?

Ich wusste natürlich, dass die „nationale Frage“ eine sehr empfindliche ist, ich kenne ja die Reaktionen von Vorträgen und von meinen Freunden. Aber dass im Artikel einer regierungsnahen Zeitung über mich die Worte „Spast“, „Mistkäfer“ und „ausrotten“ fallen, das hätte ich nicht gedacht. Obwohl ich mir das hätte denken können, denn die linksliberale Intelligenz und hochrangige Schriftsteller werden immer wieder mit Ratten in Verbindung gebracht, die ausgerottet werden müssen.

Hast Du den Eindruck, dass Bayer & Co überhaupt verstehen, worum es bei Deiner Forschungsarbeit geht?

Die haben null Ahnung. Sie zitierten eben immer wieder nur den einen persönlichen Satz von mir, dass ich nämlich von „nationalen Ritualen Ausschläge bekomme“. Den ganzen wissenschaftlichen Hintergrund haben sie weder kapiert noch zitiert.

Wird von Bayer & Co in einer angemessenen und nachvollziehbaren Art und Weise argumentiert? Sind die Angriffe sachlich oder richten sie sich auch gegen Deine Person?

Im Grunde kommunizieren sie, auch Bayer, natürlich codiert, dass diese Juden schon wieder die Antisemitismuskarte gezogen haben. D.h., all die Menschen, die im Grunde keine Ahnung von Ungarn hätten, würden behaupten, es gäbe im Lande Antisemitismus. Das seien vor allem diejenigen, die nicht „national“ denken, also die Internationalisten, die Kosmopoliten, die Kommunisten, die Bolschewiken, die Liberalen, die Anhänger der dekadenten und hedonistischen westlichen Kultur usw. Man fragt sich ständig, wer die Auftraggeber der Journalisten seien, die über Ungarn Schlechtes schreiben, und insinuiert, sie würden eigentlich aus Israel bezahlt.

Gerät hier eine wissenschaftliche Forschungseinrichtung gerade unter politischen Druck?

Ja, auch die Wissenschaft ist nicht unabhängig, jedenfalls nicht die Humanwissenschaften. All diejenigen, die sich im Sinne einer westlichen Wissenschaft etwas direkter und politischer ausdrücken, sind gefährdet. Gerade wurde z.B. der Historiker Krisztian Ungváry verurteilt,

(Anm.: Mehr dazu bei der Budapester Zeitung und politics.hu)

weil er über eine öffentliche Persönlichkeit behauptete, er sei Mitglied der Stasi gewesen. Eine historische Frage wurde in diesem Fall nicht von der Wissenschaft, sondern von der Politik entschieden.

Hat die MTA schon was Offizielles zu dieser Sache hören lassen?

Nein, noch nicht. Ich hoffe, dass ich einer eventuellen negativen Reaktion mit meiner offenen Stellungnahme zuvorkommen konnte.

*

2. Zsolt Bayers Artikel im Magyar Hirlap: „Entartet“
(Übersetzung Pusztaranger)

2010-07-16

„Von Kranzniederlegungen, Beflaggungen und nationalen Ritualen generell kriege ich Ausschlag.“ diesem Satz beginnt das lange Interview, das in der Népszava erschienen ist – wo auch sonst, mein Gott…, mit einer gewissen Magdolna Marsovszky. Die Dame ist Mitglied der Forschungsgruppe Demokratie und Extremismus des Politikwissenschaftlichen Instituts der ungarischen Akademie der Wissenschaften.

Die genannte Dame ist schon grundsätzlich am falschen Ort. Schließlich ist die ungarische Akademie der Wissenschaften im Rahmen eines nationalen Rituals entstanden. In der Nationalversammlung von 1825 ergriff Pál Felsôbüki Nagy das Wort und geißelte die „entarteten“ Adligen scharf dafür, die Nation und die nationale Sprachezu vernachlässigen. Auf die Wirkung dieser Wortmeldung stiftete Széchenyi (…) 60 000 Forint zur Gründung der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, „mit dem heiligen Ziel, Sprache und Kultur des ungarischen Volkes (hier: nemzetiség) zu stärken, zu verbreiten und zu schützen.“

Das bedeutet, dass die Einrichtung, in der Magdolna Marsovszky sich derzeit betätigt, selbst ein nationales Ritual  ist. Jede Institution, Sache und menschliche Aktivität mit einer über sich selbst hinausweisenden Bedeutung ist genau das: Ein nationales Ritual. Wer davon Ausschlag bekommt, weist nicht über sich hin, sondern wühlt in seinem eigenen kleinen Haufen.
„Aber für dich Mistkäfer ist es vielleicht besser / im weichen Schoß deines kleinen Haufens zu schmarotzen / dein Lebenohne Erkenntnis zu verbringen. / ist sehr bequem, sich auf seinem Glauben auszuruhen / doch edel und mühevoll ist es, auf eigenen Beinen zu stehen.” Oder so irgendwie. Wobei auch dieses Zitat eigentlich überflüssig ist, denn auch Madách ist nichts anderes als ein nationales Ritual, während Magdolna Marsovszky der Ansicht ist, daß „durch die Stärkung eines völkisch definierten Nationalbewußtseins (…) nämlich ein so hoher Grad der Identifizierung mit der Nation entsteht, daß es aufgrund dieser Logik sinnvoll und wünschenswert erscheint, Opfer für sie zu bringen, sich für sie aufzuopfern.“ Und das ist für sie ein Problem. Das ist entsetzlich. Denn aus dieser Selbstaufopferung entsteht dann der Antisemitismus.

Da können wir von Glück sagen, daß wir uns so ungefähr zweitausend Jahre lang nicht darüber im Klaren waren. Oder – um auf die nationalen Rituale zurückzukommen – wir Ungarn zirka 1100 Jahre. Denn wenn wir es gewesen wären, hätten wir jetzt kein Vaterland. Janus Pannonius hätte uns sein Mandelbäumchen nicht geschrieben, und unser Balassi hätte kein Lebenswerk geschaffen. Unser Dobó hätte die Burg von Eger nicht verteidigt („diese Burg ist jetzt unser Vaterland!”), sondern wäre lieber Jude geworden, Zigeuner und Schwuchtel, denn „die Identität des Menschen ist keine unveränderliche Entität,  sie verändert sich.“

Es gäbe unseren Petôfi nicht,
(Anm.: Es folgt eine lange Liste von ungarischen Schriftstellern, die sich um die „Nationalkultur“ verdient gemacht haben)
– wir hätten überhaupt nichts, nur unsere Magdolna Marsovszky, und dann würden auch wir selbst nicht existieren.

Ich wäre neugierig, ob Magdolna Marsovszky sich trauen würde, all dies auch orthodoxen Juden irgendwo in Jerusalem oder Transjordanien zu erzählen… aber eigentlich ist das auch egal. Wesentlich in dieser Entartung ist, daß Magdolna Marsovszky Ausbund an Verruchtheit ist, deren bloße Existenz den anderen Ausbund der menschlichen Verworfenheit bedingt und verstärkt. Und zwar genau den, den Magdolna Marsovszky in der Akademie der nationalen Rituale mit solcher Begeisterung erforscht. Um dieses Übel aus unserem Leben ausrotten zu können, müssen wir auch Ersteres ausrotten. Damit wir Ungarn in Frieden leben können.

Und warum? Ich wiederhole, was mir ein alter Szekler  (…) sagte: „Mein Sohn, ich bin draufgekommen, daß die Welt ohne uns ärmer wäre.“

Darum.
Das ist das Alpha und Omega der nationalen Rituale. Alles andere: Magdolna Marsovszky. Und dafür ist es nun wirklich nicht wert, Opfer zu bringen.

Zsolt Bayer

*

3. Das Interview in der Népszava
(Übersetzung Pusztaranger)

Der Weg zum Rassenwahn führt über die Ethnisierung

„Von Kranzniederlegungen, Beflaggungen und nationalen Ritualen generell kriege ich Ausschlag,“ sagt die Wissenschaftlerin und Publizistin Magdolna Marsovszky, deren Forschungsschwerpunkt der Antisemitismus und Antiziganismus in Ungarn ist.

10. Juli 2010

Wenn ethnisch definiertes Nationalbewußtsein kulturell oder politisch gefördert wird, führt es früher oder später zu offener Gewalt. Magdolna Marsovszky studierte in Deutschland Kunstgeschichte, Germanistik und Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt auf Kulturtheorie und Kulturpolitik. Derzeit ist sie Mitglied der Forschungsgruppe Demokratie und Extremismus der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Sie publiziert auf deutsch, englisch und ungarisch. Die wichtigste Fragestellung für sie ist, mit welchen politischen Maßnahmen präventiv gegen gesellschaftliche Ausgrenzung und Kulturkämpfe vorgegangen und gleichzeitig die Zivilgesellschaft und die Demokratie gestärkt werden kann. Sie ist eine der Unterzeichnerinnen der Initiative Menschenwürde für Roma.

Wie sind Sie zur Antisemitismusforschung gekommen?

Über mein Interesse an der Kultur, aber dabei bin ich ständig auf dieses Phänomen gestoßen. Mit der Antisemitismusforscherin Shulamit Volkov gesprochen: Der Antisemitismus ist heute in Ungarn zum kulturellen Code geworden, darum ist er im Alltag überall ständig präsent.

Sie haben einmal gesagt, Sie hätten keine nationale Identität. Wie ist das zu verstehen?

Ich halte es für gefährlich, die Suche und Stärkung eines nationalen Identitätsbewustseins zu beschwören. Hinter diesem Prozeß verbirgt sich jede Menge kollektive Paranoia, die letztendlich von der Angst vor dem Neuen, vor Reformen ausgelöst wird. Wer in diesem Prozeß etwas Neues möchte oder Reformvorschläge hat, wird zunehmend als Zerstörer der nationalen Einheit wahrgenommen. Und indem wir andere zum Zerstörer der „nationalen Einheit“, als Verräter der Nation und als Vaterlandsverräter abstempeln, haben wir „den Juden“ erschaffen. Der Antisemitismus ist die einzige Ideologie der Ausgrenzung, deren Vertreter so lange keine Ruhe geben, bis sie ihren „Juden“ nicht endlich umgebracht, vernichtet, am nächsten Laternenpfahl aufgehängt haben. Dieser mörderischen Ideologie geht es nicht darum, wer Jude ist und wer nicht, sondern darum, wen die Mehrheitsgesellschaft zum Feind der Nation oder als Vaterlandsverräter erklärt.

Diese Ideologie verspricht eine satanische Erlösung: Wenn wir in unserer Gesellschaft diejenigen, die wir für Juden halten, bestrafen, mit ihnen abrechnen, sie aus der Gesellschaft liquidieren, dann werden wir uns besser fühlen. Dieser Prozess dynamisiert sich im Prinzip selbst, beispielsweise indem bei der Beschwörung der nationalen Einheit und der nationalen Wiedergeburt unsere kollektive Reinheit und Makellosigkeit beschworen wird. Natürlich gibt es das nicht, niemand ist vollkommen, niemand frei von Lüge, und eine Nation als Kollektiv schon gar nicht. So wie es keine Kollektivschuld gibt, gibt es auch keine kollektive Makellosigkeit, deshalb wird es doch immer Leute geben, die mit diesem Phänomen nicht einverstanden sind, es kritisieren und den anderen den Spiegel vorhalten, die sich das Gefühl wünschen, ihre Nation sei über jeden Tadel erhaben. Kurz gesagt: Kritische Stimmen ziehen das Nationalgefühl in den Dreck, indem sie die dahinter stehende Idee als gesellschaftliche Konstruktion entlarven. So wird das wahrgenommen.

Und diese Idee kann zu Gewalt und in letzter Konsequenz zu ethnischen Säuberungen führen?

Wenn die Mehrheit der Gesellschaft die perfekte nationale Einheit sucht, müssen diejenigen gnadenlos ausgemerzt werden, die ihr im Weg stehen. Die Tage schrieb Wilhelm Heitmeyer, ein bekannter Gewaltforscher der Universität Bielefeld in der Süddeutschen Zeitung, Zitat: „Die These vom toleranten Patriotismus“ sei „gefährlicher Unsinn“, der nur der Volksverdummung diene. Dieser Satz hat eher für unsere Region Gültigkeit, wo ein ethnisch definiertes Nationalbewußtsein viel tiefer in der Tradition verankert ist als in den Ländern westlich von Deutschland,  in Frankreich, Großbritannien oder den USA. Es wird oft argumentiert, daß auch in den USA auf jedem Haus die amerikanische Flagge hängt, aber das ist nicht vergleichbar, weil die kulturellen Traditionen dort anders sind. Die nationalistische Rhetorik im heutigen Ungarn erinnert gespenstisch an die im Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg, weil sich dahinter sehr ähnliche völkisch-nationalistische Gefühle verbergen.

Dort wird behauptet, es gibt ein Deutschtum, und es gibt ein Magyarentum, sprich, das Nationalbewußtsein wird völkisch definiert. Wenn diese nationale Selbstethnisierung kulturell und politisch verstärkt wird, führt sie früher oder später zu offener Gewalt. Der Weg zum Rassenwahn führt über die Ethnisierung, das ist eine Grundthese der Antisemitismus- und Gewaltforschung. Durch die Stärkung eines völkisch definierten Nationalbewußtseins entsteht nämlich ein so hoher Grad der Identifizierung mit der Nation, daß es aufgrund dieser Logik sinnvoll und wünschenswert erscheint, Opfer für sie zu bringen, sich für sie aufzuopfern. Dieses zu erbringende Opfer taucht oft in der antisemitischen Rhetorik auf, jedoch muß man sich darüber im Klaren sein, daß dies, frei nach dem Münchner Soziologen Ulrich Beck, nicht selten schon der Terrorismus selbst ist.

Welches Identitätsbewußtsein halten Sie für wünschenswert, oder halten sie es generell nicht für vertretbar? Haben Sie selbst etwa keine Identität?

Und ob ich eine habe! Meine Identität ist veränderlich und passt sich den Umständen an, derzeit bin ich Jüdin, Zigeunerin und homosexuell. Aber im Ernst, die Identität ist keine unveränderliche Entität,  sie verändert sich. Gesetzgebende Politiker machen einen Fehler, wenn sie sogenannte nationale Gefühle staatlich verordnen wollen, beispielsweise durch kulturelle Konzeptionen, weil es unendlich viel Energie und Mittel verschleißt, einen Prozeß in Gange zu halten, der unmöglich aufrecht erhalten werden kann, so dass das Versagen praktisch vorprogrammiert ist. Wie dieses Versagen aussehen wird, kann man im Voraus nicht wissen, es bleibt nur zu hoffen, daß deswegen nicht noch mehr Menschen sterben müssen.

Sie denken an die ermordeten Roma der letzten Jahre?

Man darf nicht vergessen, daß auch die Romamorde zur „Rettung der Nation“ begangen wurden, um die „Reinheit der nationalen Identität“ zu wahren. Die Mörder wollten die Nation erlösen, sie vom „Schmutz“ reinigen, den die dunkle Haut symbolisiert. Auch hinter dem Antiziganismus verbergen sich paranoide Ängste, einerseits kulturelle, andererseits soziale Ängste. Hinter der Sorge um unsere als makellos wahrgenommene Nation verbirgt sich auch die Angst vor der Armut und dem sozialen Abstieg. Darum wollen wir auch die Obdachlosen in den Unterführungen nicht sehen. Auch sie stellen die Reinheit unserer als homogen-einheitlich empfundenen Nation infrage. Die Armut der Roma und der Obdachlosen kommuniziert: Schaut uns an, mit eurer Güte und Moral ist es nicht weit her, wenn ihr uns in diesem Elend leben laßt. Und natürlich mögen wir es nicht, kritisiert zu werden.

Anstatt unser Geld und unsere Energie zu investieren, den Armen und Benachteiligten zu helfen, halten wir lieber riesig dimensionierte „Nationale Gebetsrituale“ ab, wo wir uns mit Fahnen und Kranzniederlegungen beweisen wollen, wie tolerant wir doch gegen die Minderheiten sind. Diese Rituale ähneln wirklichen Gottesdiensten, nur daß die Erlösung nicht in Gott, sondern in der „nationalen Einheit“ gesucht wird. Auch das ist eine Art Religion, in der wir statt zu Gott zu unserem Vaterland beten, die Nation wird zum sakralen Raum. Weil mir diese Zusammenhänge bewusst sind, bekomme ich von diesen nationalen Ritualen schon aus Prinzip Ausschlag. Natürlich werden sie auch in Ungarn von vielen durchschaut, viele spüren instinktive Abneigung dagegen, auch ohne die soziologischen und psychologischen Hintergründe zu kennen. Auch in Deutschland beschäftigt sich nicht jeder mit der Erforschung dieses Themas, aber dort wird seit den 1970ern ein großer Schwerpunkt auf die sogenannte reflexive Kulturpolitik gelegt, was bedeutet, daß mit kulturpolitischen Maßnahmen die Selbstreflektion der Gesellschaft gefördert wird. Es gibt sehr wohl Kulturprojekte, die  gesellschaftliches Umdenken anregen können, mit derer Hilfe sich ein „Selbstschutz der Demokratie“ entwickeln könnte. So könnten viele und immer mehr Menschen rechtzeitig und am richtigen Ort aufkreischen, wenn jemand beginnt, etwas von „nationaler Wiedergeburt“ zu schwafeln.

Judit Láng

*

Edit 4.8.2010: SPME hat meine Übersetzung des Népszava-Artikels übernommen und korrekt verlinkt, so soll das sein: http://www.spme.net/cgi-bin/articles.cgi?ID=7057

Edit 5.8.2010: Hagalil hat es auch schon: http://www.hagalil.com/archiv/2010/08/04/ethnisierung/

Edit 6.8.2010:  Compass erwähnt das Interview mit Magdalena Marsovszky im Editorial von gestern  http://www.compass-infodienst.de/Editorial.8599.0.html , allerdings wird es dort als Interview mit SPME angekündigt. Tz tz.  Es war die Népszava, brought to you by pusztaranger.

26 Kommentare leave one →
  1. 31. Juli 2010 08:23

    Vielen Dank für die Übersetzung und Zusammenfassung.

  2. Mike permalink
    31. Juli 2010 09:52

    Ohne den geisteskranken Bayer hier auch nur im Ansatz zuzustimmen…

    Wenn man schon ein Interview mit seiner Duzfreundin Marsovszky führt, hätte ich gerne eine Frage, warum sie denn bei „jeder Art von Kranzniederlegung, dem Aufziehen von Fahnen oder nationalen Ritualen Ausschlag bekommt“, gerne gehört.

    Die Marsovszkys dieser Welt wollen einfach nicht begreifen. Nation bedeutet in gewisser Weise Zusammengehörigkeit, das kann etwas positives sein, natürlich auch etwas Negatives. Von Frau Marsovszky hören wir immer nur die Betonung der negativen Auswüchse. Das geht sogar so weit, dass die Expertin bei allen nationalen Gedenktagen „Ausschlag“ bekommt. Ich stelle mir die Frage, ob so jemand – der z.B. auch die Gedenktage an 1956 meint – noch in der Lage ist, zwischen Nation und Nationalismus/Extremismus zu differenzieren. In Anbetracht dieser Äußerung zeigt sich auch, warum Frau Marsovszky seit Jahren alles, was rechts von SZDSZ und MSZP ist, als Gefahr für Ungarn darstellt (mit Jobbik hat sie Recht!). Ich würde eben gerne erfahren, was an einem Gedenken für (z.B.) die Getöteten 1956er schlecht sein soll. Und ob dieser „Ausschlag“ auch auftritt, wenn sich der Kádár-Freundeskreis auf dem Kerepesi Temetö (Friedhof) zusammentritt, „Jancsi bácsi“ ehrt und von böser Konterrevolution spricht. Magda hat ihre Meinung über Ungarn bereits gebildet. Sie behauptet, ein nicht quantifizierter, aber natürlich GROSSTEIL der Ungarn denke „religiös-motiviert antijudaistisch“…kann es sein, dass diese Grundeinstellung die Forschungsarbeit beeinflusst? Natürlich existiert in Ungarn Antisemitismus, nur ist ein Zsolt Bayer wirklich der Beleg dafür, dass er größer ist als andernorts?

    Es gibt also durchaus Gründe, „Magda“ zu kritisieren.

    • pusztaranger permalink
      31. Juli 2010 16:25

      „Wenn man schon ein Interview mit seiner Duzfreundin Marsovszky führt, hätte ich gerne eine Frage, warum sie denn bei „jeder Art von Kranzniederlegung, dem Aufziehen von Fahnen oder nationalen Ritualen Ausschlag bekommt“, gerne gehört.“

      Ich finde, das kommt im Nepszava-Artikel ziemlich klar rüber (haben Sie den überhaupt gelesen? steht ganz unten), das war für mich keine Frage. Politik in Ungarn scheint bloss noch über nationale Symbole zu laufen. Und mir geht es da ganz ähnlich wie ihr. 2006 stand ich mal zwischen 80.000 Viktor-Fans in der Budapester Innenstadt, er sprach von x Großleinwänden zum Volk, lauter guten ungarischen Familien, jung und alt, Seite an Seite mit Neonazis mit Arpadenflagge und allen Schikanen, störte sich niemand dran. Das fand ich schonmal seltsam (damals noch). Ich hab wirklich aufgepaßt, aber inhaltlich sagte er *nichts* als Nation, Ungarntum, Zusammenhalt etcpp, und alles jubelte – ich bin in Deutschland sozialisert, da wurde mir doch mulmig. Das war noch vor den Krawallen, aber ich hab genau gemerkt, diese Energie, dieser Volkszorn verpufft nicht einfach, der will sich irgendwie Bahn brechen, und wenig später ging’s dann auch rund. Und am 23. Oktober wurde die Revolution ganz bewußt neu inszeniert, tagsüber fuhren überall diese alten Lastwagen rum mit den Pesti srácok, bloß riefen die nicht „Russki go home“ sondern „Gyurcsány takarodj“, und sie hatten Arpadenflaggen mit und sonstigen Mist. Es war völlig klar, daß das historische „Skript“ von der Revolution 1956 adaptiert werden sollte auf die neue Revolution von 2006, daß nämlich Orbán die Sozialisten so rausschmeißt wie damals die Ungarn die Russen, so inszeniert wie eine Theatervorstellung, in der ganzen Stadt. Und ich wurde stinksauer, weil ich das Gefühl hatte, daß dieser Gedenktag instrumentalisiert wird. Mein Großvater ist 1956 nach Deutschland geflohen, und mit dem, was er damals gemacht hat und was dieser Tag für ihn und später für meine Familie bedeutet hat, hatte dieses 50. Jubiläum so gar nichts mehr zu tun, das wurde einfach mit der aktuellen Politik „überschrieben“.

      „Ich stelle mir die Frage, ob so jemand – der z.B. auch die Gedenktage an 1956 meint – noch in der Lage ist, zwischen Nation und Nationalismus/Extremismus zu differenzieren.“

      Ich habe eben den Eindruck, daß das in Ungarn immer mehr verschwimmt. Bayer hält sich nicht für extremistisch. Sogar Jobbik & Co halten sich nicht für extremistisch, sondern für „radikal“. Orbán sagte Angela Merkel neulich, dass es in Ungarn keinen Extremismus gäbe.

      „Natürlich existiert in Ungarn Antisemitismus, nur ist ein Zsolt Bayer wirklich der Beleg dafür, dass er größer ist als andernorts?“

      Wenn das nur ein einzelner Spinner wäre, auf den keiner hört, würde ich Ihnen zustimmen. Aber der ist leider nur die Spitze des Eisbergs, und einer der Lautesten in den regierungsnahen Medien. Also nicht bei Barikad, Szentkoronaradio und wie die Jobbik-nahen Medien alle heißen, sondern in einem der beiden größten regierungsnahen Printmedien. Und wenn der Bayer geisteskrank ist, dann sind mindestens 12% der Bevölkerung geisteskrank.

  3. 31. Juli 2010 12:55

    Nochmal im Original, da die Übersetzung meines Erachtens die Feinheiten dessen, was Magdi meint, außer Acht läßt:

    „Ahelyett, hogy minden fillérünket és energiánkat abba fektetnénk, hogy a szegényeken és lecsúszottakon segítsünk, inkább hatalmas méretű „nemzeti miséket“ tartunk, ahol zászlófelvonásokkal és koszorúzásokkal igyekszünk bizonyítani, hogy tulajdonképpen milyen toleránsak is vagyunk a kisebbségekhez. Ezek a rituálék tényleg hasonlítanak a misékhez, csakhogy itt a „nemzet egységében“ keresik a megváltást. Ez is egyfajta vallás, amiben Isten helyett a hazánkhoz imádkozunk, tehát a nemzet válik szakrális térré. Mivel átlátom a folyamat lényegét, ezért mindenfajta ilyen nemzeti rituálétól eleve kiütést kapok.“

    Quelle: http://www.nepszava.hu/articles/article.php?id=318714

    „…ezért mindenfajat ILYEN nemzeti rituálétól eleve kiütést kapok.“

    „ilyen“ wie „derlei“ oder „solche Art von“ – und nicht nur „diese“.

    Dort also, wo in Zusammenkünften nationale Rituale wie „religiöse Messen“ abgehalten werden. Und nicht bei jeder – gar nicht so beliebigen – Kranzniederlegung.

    Und nicht zu vergessen, Magdis Forderung nach Verwendung des für derlei (sic!) Mega-Veranstaltungen ausgegebenen Geldes für die wirklich vorhandenen, wirklich Bedürftigen. Man sollte schon auch auf den Zusammenhang der sich Äußernden achten und das Gesagte nicht in einen beliebigen anderen, verfremdenden und verzerrenden Kontext stellen.

    Aber dies scheint viele zu überfordern. Wer denkt denn schon gerne im Sinne von jemandem, den man als „Ratte“ bezeichnet…

  4. Karl Pfeifer permalink
    31. Juli 2010 16:12

    In Ungarn haben Liberale für die absolute Meinungsfreiheit gekämpft, auch für die Freiheit des Nazidiskurses. Sie verwechselten Ungarn mit den USA. Als dann die Antisemiten nach der Wende laut wurden, sind die Liberalen den Antisemiten nicht entschieden entgegengetreten und so fühlten sich diese ermuntert nicht nur weiterzumachen, sondern den Ton zu verschärfen. Und sie taten dies sich auf „echtes“ und auf „tiefes“ Ungarntum sich berufend. Das tun ja auch einige Mitarbeiter des fidesznahen Echo TVs beim herunterleiern ihrer antisemitischen Mantra, dabei entpuppen sich ja manche „echte Ungarn“ als „Talmudexperten“ darüber habe ich geschrieben.
    Einer der dieser Journalisten ist wohl Zsolt Bayer, der seinen Mangel an Talent mit einer antisemitischen Mantra kompensiert. Wie sein Freund Viktor Orbán hat er auch eine scharfe Wende gemacht, von einem linksliberalen zum Rechtsverbinder der Fidesz. Meinungsfreiheit darf für diesen fidesznahen Schreiber nur für „tiefe“ Ungarn, wie den Antisemiten István Csurka geben, der von Echo TV eingeladen im Gespräch mit Zsolt Bayer frank und frei behaupten darf, eine gewisse „Rasse“ arbeite daran mit Absicht die ungarische Sprache zu verderben.
    Nun Mike erklären Sie doch wieso M. Marsovszky nicht die gleiche Rede und Meinungsfreiheit geniessen soll wie die Antisemiten es heute im fidesznahen Echo TV?
    Was ist verwerflicher, antisemitische Hetze in einem Land zu betreiben, dessen Administration die Ghettoisierung von hunderttausender ihrer Bürger und deren Beraubung verordnete, oft im vorauseilendem Gehorsam, nicht einmal die Verordnung der Regierung abwartend, dessen königliche Gendarmerie diese Staatsbürger zu je 80 in die Viehwaggons peitschte, damit die meisten dann von ihren Naziverbündeten in Auschwitz-Birkenau vergast werden oder sich dazu zu bekennen, dass man angesichts des wahnwitzigen Chauvinismus in Ungarn allergisch werden kann, wie M. Marsovszky?
    Erklären Sie uns wieso im Fidesznahen Echo TV des fidesznahen Gábor Széles antisemitische Sendungen zur Normalität gehören?

    • pusztaranger permalink
      31. Juli 2010 16:27

      Hallo Herr Pfeifer, schön dass Sie wieder da sind, Sie sprechen mir mal wieder aus der Seele!

  5. Karl Pfeifer permalink
    31. Juli 2010 16:21

    Ich entschuldige mich für einige Rechtschreibfehler die mir passiert sind, weil ich meinen Text nicht ein zweites Mal durchgelesen habe.

  6. Mike permalink
    31. Juli 2010 17:26

    Herr Pfeifer,

    ich denke, Marsovszky genießt bereits die gleiche Redefreiheit…Rede- und Meinungsfreiheit ist in Ungarn wirklich nicht das Thema. Jeder darf Schwachsinn erzählen, so viel er will. Wie Sie richtig sagen, auch dank der großen Liberalen des SZDSZ.

    Was die Grundrechte angeht: Ich bin nicht nur Demokrat, sondern zufällig auch Jurist. Nur weil ich Meinungsfreiheit selbstverständlich befürworte, heißt es nicht, dass ich den Inhalt der Aussagen eines Bayer auf der einen oder einer Marsovszky auf der anderen Seite befürworten muss und nicht kritisieren darf. Ich halte in gewisser Weise beides für extreme Positionen, wenn auch Bayer in seiner Art und Weise dem Fass den Boden ausschlägt. Er meint, die Nation sei alles und ersetzt letztlich das sozialistische Kollektiv mit einem nationalen. Die andere „bekommt Ausschlag“ von allem, was mit Nation zu tun hat und spricht den Menschen sinngemäß sogar ihre nationale Identität ab.

    Wenn Meinungsfreiheit allerdings bedeuten würde, jede Aussage eines anderen unwidersprochen stehen zu lassen, dann müssten wir alle – konsequent zu Ende gedacht – den Stift weglegen und alles über uns ergehen lassen. Das kanns ja auch nicht sein.

    Und falls ich es wirklich noch einmal betonen muss: Antisemitismus ist in Ungarn genau so widerlich wie andernorts. Frau Marsovszky bezieht sich allerdings nicht auf die Horthy- und Szálasi-Zeit, sondern attackiert nationale Gedenken in einem demokratischen EU-Mitgliedstaat. Ihre Aussagen erinnern mich an diejenigen in Deutschland, die ernsthafte politische Diskussionen über schwarz-rot-goldene Fahnen an Autos führen wollen, wenn Fußball-WM ist…

    • pusztaranger permalink
      31. Juli 2010 18:03

      „Frau Marsovszky bezieht sich allerdings nicht auf die Horthy- und Szálasi-Zeit, sondern attackiert nationale Gedenken in einem demokratischen EU-Mitgliedstaat.“

      In diesem demokratischen EU-Mitgliedstaat gibt es 12% Nazis im Parlament, und die beziehen sich immer gern auf die guten alten Horthy- und Szálasi-Zeiten, schauen Sie mal auf barikad/kuruc etc nach. Und in fidesz-nahen Medien wie Magyar Hirlap und EchoTV gibt es Leute wie Bayer, die dasselbe sagen, und die dürfen das, und das ist offenbar kein Problem. In diesem indiskutablen Tonfall wie Bayer.

      Die meisten Deutschlandfahnen bei der WM hab ich in Berlin Neukölln gesehen und fand das toll. (taz) So macht das Sinn, finde ich. Stellen Sie sich mal was Ähnliches in Ungarn vor. Da würde es sofort heißen, „Provokation!!! Die Ausländer/Roma/Juden/whoever nehmen uns unsere Nationalflagge weg!“ 😀

      • pusztaranger permalink
        31. Juli 2010 18:07

        whow, in der Blogstatistik gehts gerade rund. Nur weiter so, das wird der Wochenrekord. 🙂

  7. Mike permalink
    31. Juli 2010 21:08

    So ist das eben mit der Meinungsfreiheit à la Ungarn. Was wollen Sie dagegen tun? Die Gesetze verschärfen und sich den Zorn der Liberalen zuziehen? Oh, ich vergaß, die gibt es in der bisherigen Form gar nicht mehr 🙂

  8. 31. Juli 2010 23:27

    Sry, Mike, aber ihre Behauptungen kommen daher wie Grießklößchen auf ner Fettaugen-Suppe. Als ob Magdi nie etwas Inhaltliches vermitteln wollte. Als ob ihre Forschungsarbeit keinen Bezug zur Realität hätte. Als ob das Prädikat „demokratischer EU-Staat“ die hinter derlei nationalem Gedenken stehende, menschenverachtende Ideologie – derentwegen bereits Todesopfer zu beklagen sind! – akzeptabel machen könnte. Rassistisch und antisemtisch ist das. Eines Kulturmenschen und Demokraten unwürdig. Und wenn ich dann den Pöbel in den ungarisch-nationalen Blogs schreiben sehe, frag ich mich allen Ernstes, wer hier unsere schöne ungarische Sprache verhunzt.

    Als Jurist dürfte Ihnen bekannt sein, daß

    „Im November 2000 Ungarn das Protokoll Nr. 12 zur Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (unterzeichnete), das jegliche Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, politischer oder sonstiger Überzeugungen, der nationalen oder sozialen Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt oder sonstiger Gegebenheiten verbietet.“

    Es obliegt der jeweiligen ungarischen Regierung, der Judikativen und der Exekutiven sowie dem ganzen ungarischen Volk, dies zur realisieren und durchzusetzen. Wenn Magdi von quasi-religiösen nationalen Gedenkfeiern Aussatz bekommt, dann doch wohl darum, weil genau dieser eingegangenen Verpflichtung nicht nachgekommen wird.

    Ihre nationalen Gefühle in allen Ehren – ich selbst bin im Exil als Patriotin erzogen worden: Was hat das Gedenken an den Aufstand von 1956 unter der Führung des Kommunisten Nagy mit dem heutigen Schwadronieren über die reine ungarische Seele zu tun?! Widerlich ist das. Dieser ganze Turul-, Kuruc-, Turán- und Sumér-Schwachsinn geht mir seit meiner Jugend so ziemlich am A… vorbei. Wie können intelligente, vernunftbegabte und erwachsene Menschen bloß solchen irrationalen Vorstellungen anhängen?

    Frei nach Schöpflin Aladár (in: „Arany János árnyéka“) behaupte ich: Es ist das Gefühl von Inferiorität, das solche Menschen zu alten, überkommenen Patriotismen, Nationalismen und pseudoreligiösen Spinnereien Zuflucht nehmen läßt. Anstatt Minderheiten zum Sündenbock für eigenes Versagen zu machen, sollte das ungarische Volk in diesen schweren Zeiten – ja, das sind sie allerdings! – aufhören, sich in der Rolle des ewigen Opfers zu gerieren und seine Energie besser für die Lösung praktischer wirtschaftlicher Probleme verwenden. Eine kalte Wohnung ist eine kalte Wohnung, ein hungriges Kind ist ein hungriges Kind. Und eine pensionierte Gymnasiallehrerin, die von ihrer Rente nicht leben kann und in der Váci-utca die Abfallkörbe durchwühlt, ist eine Schande für jeden, der sein Geld für pseudonationale Kostüme ausgibt!

    Magdalena Marsovszky hat das klar erkannt.

  9. Karl Pfeifer permalink
    1. August 2010 09:03

    @Mike@ Jurist sein oder nicht sein, hat wenig mit unserer Diskussion zu tun, da wir ja nicht über Paragraphen diskutieren, sondern darüber was in fidesznahen Medien alles passiert.
    Sie nehmen – wie es schon Zsolt Bayer – getan hat, einen Satz von M. Marsovszky aus dem Kontext und wollen damit anscheinend beweisen, dass M. Marsovszky ahnungslos ist und nicht die Wichtigkeit von nationen Ritualen begreift. Doch wenn man dann – nur um ein Beispiel zu nennen – darauf hinweist, dass mit der Stephanskrone Humbug getrieben wird, wenn man sie für Millionen Euro donauaufwärts fahren läßt, während so viele Kinder in Ungarn hungern, dann wird man schnell als antinational abgeschrieben und beschuldigt, doch eher etwas für die „blau-weiße Fahne“ – welche von den „tiefen“ Ungarn lediglich mit Israel assoziiert wird zu fühlen als wie mit Ungarn, obwohl auch der Freistaat Bayern und wenn ich mich richtig erinnern kann auch Nicaragua eine blau-weiße Fahne hat. Natürlich ist M. Marsovszky keine Jüdin, aber der fidesznahe Bayer führt sie im fidesznahen Echo TV als solche vor, denn nicht zufällig läßt er anschliessend an die Attacke auf M. Marsovszky einen „echten“ Ungarn der sich als Talmudexperte gibt, über den Talmud schwadronieren.
    Das war am Freitag und bereits am Sonntag ließ Orbáns guter Freund Zsolt Bayer den anscheinend vom schlechten Lebenswandel früh senil gewordenen István Csurka schwadronieren über die ungarische Sprache, die von einer „Rasse“ – er ließ natürlich einige Ausnahmen gelten – mit Absicht verdorben wird. Ich hatte keine Kraft mehr diesen geballten Schwachsinn bis zum Ende zu sehen, jedoch erzählte mir ein ungarischer Freund, dass am Ende Zsolt Bayer Csurka um Verzeihung bat, weil er ihn doch als liberaler Journalist angegriffen hatte. Max Liebermann zitierend kann ich nur sagen, soviel kann ich gar nicht essen, wieviel ich angesichts solcher „tiefen“ Ungarn k….. möchte.
    Vor vielen Jahren fand ich hier in Deutschland, wo ich mich befinde im Sommer in einer Kiste vor einem Buchladen ein in der DDR herausgegebenes Buch des III/III Spitzels und späteren MDF-Gründers István Csurka. Das Nachwort – in dem Csurka – die Eigenschaft ein sozialistischer Schriftsteller zu sein bestätigt wurde nahm ich zum Anlaß, um eine Glosse auf Ungarisch zu schreiben, die auf
    http://www.hetek.hu/belfold/199808/csurka_leertekelve
    zu lesen ist.
    Ich kann nur hoffen, dass bald die Ernüchterung in Ungarn Platz greifen wird und es eine glaubhafte Alternative zur völkischen Fidesz und zur national-sozialistischen Jobbik geben wird. Ich fürchte nur, dass diese Amateur-Volkswirtschaftler im Dunstkreis der Fidesz Ungarn in die Pleite führen werden. Dabei hätte Ungarn das entwickelteste Land in Osteuropa werden können. Denn in Wirklichkeit ist heute dieses Land nur geographisch in Zentraleuropa, politisch nähert es sich in Riesenschritten an das Niveau von Putins Russland heran. Und was die Korruption betrifft – und da denke ich darf man nicht auf dem rechten Auge blind sein – sollte man auch nicht vergessen, welchen Vermögenszuwachs die Familie Orbán nach 1998 verzeichnen konnte. Natürlich gilt für alle, bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung. Insbesondere wenn ich mit einem Juristen diskutiere muss ich das betonen.

    • Heiko Richter permalink
      2. August 2010 10:43

      Sehr geehrter Herr Pfeifer,

      Ungarn ist bereits (so gut wie) bankrott – nach acht Jehren MSZP- und SZDSZ- Regierung.

      Mit freundlichen Gruessen

      Heiko Richter

  10. Mike permalink
    1. August 2010 10:00

    Aber Herr Pfeifer, wir – oder Sie – sprachen über „Meinungsfreiheit“, reklamierten sie für Frau Marsovszky und stellten die Frage, warum sie nicht die gleiche Meinungsfreiheit hätte, wie andere. Nachdem Meinungsfreiheit ein Grundrecht ist, das selbstverständlich für alle gilt, habe ich es gewagt, darauf hinzuweisen, dass ich Jurist bin und als solcher in Ungarn ganz gewiss keine Beschränkung der Meinungsfreiheit erkenne. Eher im Gegenteil. Ich bin der Ansicht, Frau M. habe bereits diese Meinungsfreiheit. Ihr Appell war also gar nicht nötig.

    @ die streitbare „atsil“:

    Schön der Reihe nach:

    „Als Jurist dürfte Ihnen bekannt sein, daß

    „Im November 2000 Ungarn das Protokoll Nr. 12 zur Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (unterzeichnete), das jegliche Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, politischer oder sonstiger Überzeugungen, der nationalen oder sozialen Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt oder sonstiger Gegebenheiten verbietet.“

    Es obliegt der jeweiligen ungarischen Regierung, der Judikativen und der Exekutiven sowie dem ganzen ungarischen Volk, dies zur realisieren und durchzusetzen. Wenn Magdi von quasi-religiösen nationalen Gedenkfeiern Aussatz bekommt, dann doch wohl darum, weil genau dieser eingegangenen Verpflichtung nicht nachgekommen wird.“

    Dass dieser Verpflichtung nicht nachgekommen wird? Durch die Abhaltung nicht genauer definierter „nationaler Messen“? Hört sich gut an, ist aber leider völkerrechtlicher Unsinn. Hier sieht man den Unterschied zwischen Politologen/Soziologen und Juristen. Eine nationale Gedenkfeier ist kein Verstoß gegen die EMRK, oder wollen Sie vielleicht auch gegen den Aufmarsch am Champs Elysée zum französischen Nationalfeiertag klagen, weil er alle Nichtfranzosen ausschließt und damit diskriminiert?

    Erläutern Sie mal Ihre Hocherkenntnis, wenn Sie schon beleidigend mit „Grießklößchen auf ner Fettaugensuppe“ daherkommen. Ich schlage Ihnen vor, Sie nehmen einen Kommentar zur EMRK zur Hand, sehen sich die Präzedenzfälle an und erheben sich erst dann zur Expertin. Und wenn Sie dann immer noch dieser Meinung sind, können Sie ja eine klageberechtigte Organisation suchen, die Ihren „Fall“ nach Strasbourg bringt :-)…

    Herr Pfeifer wird Ihnen bestätigen können, dass sich der EMRK mit gravierenden Verstößen staatlicher Institutionen gegen Eeropäische Grundrechte befasst, und nicht mit Schwachsinn.

    Wenn Frau Marsovszky es also so gemeint haben sollte, wie Sie, so irrt sie. Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung.

    „Ihre nationalen Gefühle in allen Ehren – ich selbst bin im Exil als Patriotin erzogen worden: Was hat das Gedenken an den Aufstand von 1956 unter der Führung des Kommunisten Nagy mit dem heutigen Schwadronieren über die reine ungarische Seele zu tun?! Widerlich ist das. Dieser ganze Turul-, Kuruc-, Turán- und Sumér-Schwachsinn geht mir seit meiner Jugend so ziemlich am A… vorbei. Wie können intelligente, vernunftbegabte und erwachsene Menschen bloß solchen irrationalen Vorstellungen anhängen?“

    Es geht nicht um „meine“ nationalen Gefühle. Aber: Was es mit 1956 (und 1848) zu tun hat, sagte Frau Marsovszky selbst. Sie bekommt von „derartigen“ Kranzniederlegungen – bei „nationalen Messen“ Ausschlag. Ihre Interpretation, dass man ihre Worte nicht auf 1956-er Feiern beziehen kann, teile ich nicht. Denn sie (Marsovszky) erläutert gerade nicht, welche Feiern für sie akzeptabel sind. Der Begriff der „nationalen Messe“ kann so oder so verstanden werden. Wer nicht missverstanden werden will, muss sich eben klar ausdrücken. Und eine Wissenschaftlerin kann das, wenn sie will. Ob sie sich klar ausdrücken oder in Anbetracht des Presseorgans Népszava provozieren wollte (Herr Pfeifer: ja, auch das wäre von der Meinungsfreiheit umfasst), diese Beurteilung überlasse ich jedem selbst.

  11. Mike permalink
    1. August 2010 10:04

    Nachtrag an Herrn Pfeifer: Die bayerische Flagge ist WEISS BLAU. Nicht blau-weiß :-)…ich stelle das richtig, bevor sich der Himmel über München verdunkelt.

  12. Mike permalink
    1. August 2010 10:14

    Jetzt sind mir auch Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, sorry:

    Herr Pfeifer wird Ihnen bestätigen können, dass sich der EGMR mit gravierenden Verstößen staatlicher Institutionen gegen Europäische Grundrechte befasst, und nicht mit Schwachsinn.

  13. Karl Pfeifer permalink
    1. August 2010 15:23

    Ja das europäische Menschenrechtsgericht ist eine gute Sache, da hat Mike recht, mußte ich doch wegen einer rechtslastigen Justiz in Wien mich dort beschweren und erhielt nach vier Jahren eine Entschädigung von der Republik Österreich (Pfeifer v. Austria, 15. November 2007)
    Meinungsfreiheit wird natürlich nicht vom fidesznahen Echo TV anerkannt, im Fall der demokratischen Wissenschaftlerin wie M. Marsovszky, da werden wilde Gerüchte in die Welt gesetzt über die Bezahlung von M. Marsovszky durch die Akademie der Wissenschaften und da wird über ihre Arbeit korintenkakerisch herumgemäkelt.
    Mike freut sich andernorts über die paar Artikel, die Orbán und die Fidesz loben, stellt sich aber nicht die Frage, weshalb Fidesz und Orbán nicht den antisemitischen Diskurs in fidesznahen Medien abstellen. Dass sich A.L.B. nicht dafür interessiert ist ja kristallklar, der schaut halt, wo es für ihn Vorteile gibt, und sich mit einer Regierung gutzustellen bringt Vorteile.
    Also zurück zur Frage, was mag wohl der Grund dafür sein, dass in fidesznahen Medien ein fidesznahrer rechtsverbindender Journalist antisemitische Programme gestalten kann?
    Mike, als unbezahlter Anwalt von Fidesz als der Sie sich geben, könnten Sie mir mit einer Antwort helfen.

  14. Karl Pfeifer permalink
    2. August 2010 13:11

    @Heiko Richter@ in der heutigen FAZ ist auf Seite 14 ein Artikel von Michaele Seiser unter dem Titel „Ungarn wartet auf Aufschwung“ erschienen, Gabriel Brennauer, Geschäftsführer der DUIHK in Budapest, der die wichtigste Gruppe ausländischer Investoren vertritt erklärte einiges zur Entwicklung des Forint-Kurses und sagt dann über die Wirtschaftspolitik von Fidesz: „Sollte allerdings auf absehbare Zeit kein klares, konsistentes und erfolgversprechendes Konzept erkennbar werden, dann würde das die Investitionen bremsen.“
    Anstatt immer jemand anderen die Schuld zuzuweisen, sollte Fidesz vielleicht auch mal darüber nachdenken, was die sehr widersprüchlichen Erklärungen ihrer Politiker dazu beigetragen haben, damit der Forint in den Keller saust.

  15. Karl Pfeifer permalink
    3. August 2010 07:49

    Mike worauf ich nicht geantwortet habe: Es ist nicht fair, wenn Sie als Verteidiger von Fidesz einen fidesznahen Journalisten, der im Echo TV des fidesznahen Gábor Széles und im Magyar Hirlap publiziert als „geisteskrank“ disqualifizieren. Das ist eine billige Methode, um nicht über die diesbezügliche Politik von Fidesz was sagen zu müssen.
    Zsolt Bayer ist nicht geisteskrank, er weiß von wo die Butter aufs Brot kommt und als „echter“ und „tiefer“ Ungar hat er sogar seine Firma und sein Auto in der Slowakei registrieren lassen.
    Mike es ist auch unfair gegenüber Viktor Orbán, wenn Sie seinen guten Freund als „geisteskrank“ bezeichnen, damit werten Sie ja auch den geliebten Regierungschef Ungarns ab, der im Gegensatz zu Gyurcsány nicht lügt, sondern oft nur die Unwahrheit sagt.

  16. 22. September 2014 16:49

    Warum spricht Hagalils Liebling, Magdolna Marsovszky ,nicht ihr entsetzen über einen Staat aus, in welchem nur Juden zuflucht finden können und alle nicht-Juden als Hunde oder Gojim gelten, aus? Ist das kein Rassenwahn?Das Judentum ist die rassistische Ideologie überhaupt,leider.Sie sollte sich einmal anhören was die ehemalige israel. Ministerin Shulamit Aloni über Israel und den Antisemitismus und den Holocaust gesagt hat.Auf You Tube gibt es ein Interview mit Amy Goodman. Und schauen sie sich doch einmal diese Seite an: //Anm. PR: Link gelöscht//, warum kritisieren sie das nicht?Weil man dann als Antisemit stigmatisiert wird und davor zittert jede Duckmaus.

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