Nazi-TV-Betreiber produzieren für ungarisches Staatsfernsehen?
Die Medienfirma Dextramedia produziert Beiträge für den öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Duna TV. Wie atv heute berichtet, produzierte sie auch den Jobbik-nahen rechtsextremen Internetsender N1TV, in dem Adolf Hitler zum 20. April 2011 als großer Staatsmann bezeichnet wurde (s.u.). Bei der ungarischen öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt MTVA hat man damit kein Problem.
[Update 29.3.2013: Laut atlatszo.hu bestellte MTVA 2012 von Dextramedia Beiträge für 122 Mio. HUF (ca. 400 000 EUR).]
Die Domain von Dextramedia und n1tv.hu sind laut atv auf denselben Inhaber eingetragen. Außerdem verfügt die Firmenseite über die gleiche IP-Adresse wie das Portal der rechtsextremen HVIM und die Webseite des Jobbik-Abgeordneten Gyula Zagyva.
Die Firma wollte sich nicht zu den Vorwürfen äußern, dementierte sie aber auch nicht.
Auf atv’s Anfrage an die staatliche Fernsehanstalt MTVA, ob die Geschichte der Firma dort bekannt sei, erklärte diese lediglich, die von Dextramedia produzierten Beiträge seien nach MTVA-Kriterien in keiner Weise zu beanstanden.
Dextramedia, mit Thor-Steinar-Banner auf der Seite, produzierte auch für die regierungsnahen Privatsender HírTV und EchoTV, sowie den Portraitfilm der rechtsextremen Fidesz-Abgeordneten Mária Wittner, “Henker, sieh dich vor!”, der mittlerweile im Schulunterricht verwendet wird; ihr Kundenspektrum reicht laut Firmenseite vom rechtsextremen Weltbund der Ungarn über den Verband Ungarischer Großfamilien NOE zum ungarischen Malteser Hilfsdienst und der ungarischen Katholischen Kirche; auch ausländische Unternehmen wie Citibank und Raiffeisen Bank werden genannt.
N1-Bericht zum 20.4.2011: „Adolf Hitlers Geburtstag“: „1933 errang [Hitlers] Partei einen überwältigenden Sieg bei den demokratischen Wahlen. Binnen kurzer Zeit baute er das zu Grunde gerichtete, ins Elend gestürzte Deutschland wieder auf, wo ein beispielloser wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, moralischer, kultureller Aufschwung seinen Anfang nahm. Als Folge des zweiten Weltkrieges verursachte der Sieg der angelsächsischen und bolschewistischen Alliierten die Niederlage [auch „Untergang“ ] des deutschen Volkes und seines Führers. Die Erinnerung an den vielleicht bekanntesten Politiker der Geschichte ist nach wie vor Gegendstand einer Hexenjagd durch die Siegermächte. „
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Habe ich da ein Fidelitas Schild gesehen bei 0:15? Fidesz produziert sich jetzt mit Hilfe von Hitler-Propaganda, das ist nicht überraschend.
Dem Design nach muss das was Anderes sein.
Man braucht nicht viel Fantasie um zu erahnen was es suggerieren soll. Kennen Sie den Werbetrick (Unterschwellige Werbung), in dem man nur ein oder zwei Bilder (Colaflasche) in einen Film schneidet. Und schon bekommt man Durst.