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Neonazi-Partei „Ungarische Morgenröte“/NFP zu den Parlamentswahlen zugelassen

31. Januar 2014

Die „Ungarische Morgenröte“ (MH) spart sich den Papierkram und fusioniert mit der bereits 2010 registrierten „Nationalen Revolutionspartei“ (NFP). Ihr Programm: „Gemeinsam gegen den Zionismus.“ Die NFP, die  2010 keinen Kandidaten aufstellte, war seinerzeit gegründet worden, um verbotene Neonazi-Aufmärsche als „Wahlkampfveranstaltungen“ zu legalisieren.

Die nach griechischem Vorbild im November 2013 gegründete Neonazi-Partei „Ungarische Morgenröte“ (Magyar Hajnal, MH) rechts von Jobbik tritt in Fusion mit der 2009 gegründeten und 2010 registrierten Neonazi-Partei „Nationale Revolutiospartei“ (NFP) zu den Wahlen an. Die NFP wurde jetzt vom Nationalen Wahlbüro zur Wahl zugelassen, die beantragte Kurzfassung des Parteinamens „Ungarische Morgenröte“ jedoch als zu abweichend vom Parteinamen abgelehnt, so hir24.

Zur „Ungarischen Morgenröte“:

Der Vorstand der MH rekrutiert sich zum Großteil aus ehemaligen Jobbik-Funktionären und Mitgliedern von Nachfolgeorganisationen der 2009 verbotenen „Ungarischen Garde“.

Von neuen Mitgliedern verlangt MH nach eigenen Angaben einen beglaubigten Abstammungsnachweis, um Debakel wie im Fall des ehemaligen Jobbik-Vize Csanád Szegedi zu verhindern, der 2013 von seinen jüdischen Wurzeln eingeholt wurde (vgl. taz) .

Auf der Parteiseite der NFP wird der Zusammenschluss folgendermassen begründet:

Gemeinsam gegen den Zionismus!

Die NFP hält es für sehr wichtig, dass bei den wichtigen Wahlen 2014 eine konsequente, magyarische nationale Organisation gegen die zionistischen Verbrecherkartelle (= alle anderen Parteien) antritt. (…)

Die NFP wird mit ihren in der Politik gewonnenen Erfahrungen und Ressourcen den Kampf der Bewegung „Ungarische Morgenröte“ unterstützen.

Zum Schutz unserer Nation ruft die NFP alle antizionistischen Organisationen und Freundeskreise zu ähnlicher Zusammenarbeit auf.

Gemeinsam werden wir siegen!
NFP Vorstand

Die NFP wurde 2010 zu den Parlamentswahlen registriert, stellte aber keinen Kandidaten. Ihr erster öffentlicher Auftritt war der Neonazi-Aufmarsch zum „Tag der Ehre“ am 13.2.2010. Nachdem der große „Blood and Honour“-Aufmarsch am Heldenplatz im Februar 2010 von der Polizei verboten worden war, deklarierte man die Kranzniederlegung im I. Bezirk am 13.2.2010 zur NFP- „Wahlkampfveranstaltung“ und marschierte legal und mit Polizeischutz auf. Die NFP war von Mitgliedern der NS-Front gegründet worden, einer der langjährigen Veranstalter der „Blood and Honour“-Aufmärsche. (nol, vgl. Magdalena Marsovszky hier.)

Die NFP/MH dürfte bei den Wahlen relativ chancenlos bleiben; aufschlussreich für die ungarischen Zustände ist vielmehr, dass Parteien mit mittlerweile so offen formulierter antisemitischer, rassistischer Ausrichtung zu den Wahlen überhaupt zugelassen werden.

nfp2010
NFP-„Wahlveranstaltung“ zum „Tag der Ehre“ 2010 im I. Budapester Bezirk

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