Ostöffnung: Turkmenischer Diktator unterzeichnet Wirtschaftsabkommen in Budapest
Nach den Parlamentswahlen wird die Ostöffnung der ungarischen Wirtschaft von Viktor Orbán konsequent fortgesetzt: In Budapest geben sich zentralasiatische Diktatoren die Klinke in die Hand. Diese Woche wird der turkmenische Präsident Gurbanguly Berdymuchammedow zur Unterzeichnung eines Wirtschaftsabkommens erwartet. Laut Human Rights Watch ist Turkmenistan “weiterhin eines der repressivsten Länder der Welt”.
Diese Woche wird der turkmenische Präsident Gurbanguly Berdymuchammedow in Budapest zur Unterzeichnung eines Wirtschaftsabkommens erwartet, berichtet die Népszabadság in Berufung auf ein aserbaidschanisches Nachrichtenportal.
Erst kürzlich hatte eine kasachische Delegation dasselbe getan (s. Post Ostöffnung: Kasachischer Diktator weiht in Budapest Statue ein, 26. Mai 2014).
(Gurbanguly Berdymuchammedow, Bild: südostschweiz.ch)
Das Abkommen war Anfang des Jahres in Budapest beschlossen worden.
Ungarn ist an turkmenischem Gas interessiert, das über Aserbaidschan und die Türkei nach Europa kommt. Nach früheren Berichten soll Turkmenistan gegen Erdölprodukte von Ungarn technische Ausrüstung, Maschinen und Arzneimittel erhalten. Die Einrichtung einer direkten Flugverbindung der turkmenischen Fluggesellschaft (Turkmenistan Airlines) nach Budapest ist für die Zukunft im Gespräch.
Laut Human Rights Watch ist Turkmenistan „weiterhin eines der repressivsten Länder der Welt“. Auf den Weltranglisten zur Pressefreiheit rangiert das Land immer ganz unten, laut Freedom House 2014 auf dem vorletzten Platz, nur in Nordkorea steht es noch schlechter. Auf der Liste von Reporter Ohne Grenzen 2014 ist Turkmenistan auf Platz 178 von 180, vor Nordkorea und Eritrea.
Links zu Turkmenistan:
- srf.ch: Wahl ohne Auswahl in Turkmenistan (2013)
- Wiener Zeitung: Turkmenistan: „Drohungen kriege ich nach wie vor“ (2013)
Update 18.6.2014: Staatspräsident János Áder empfing Gurbanguly Berdymuchammedow heute mit militärischen Ehren vor dem Sandorpalais. (168ora/MTI)
Die Häme im Netz bleibt nicht aus (444.hu):
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