Jobbik gewinnt Bürgermeisterwahlen von Gyöngyöspata
Der Jobbik-Kandidat Oszkár Juhász hat heute mit 433 Stimmen (33,8 %) die Bürgermeisterwahlen von Gyöngyöspata gewonnen. Noch 2010 kam er gerade mal auf 68 Stimmen. Seit März sorgten die Jobbik-„Bürgerwehr“ und andere rechtsextreme Gruppen in Gyöngyöspata für „Ordnung“, siehe mein Post Rechtsextreme „Bürgerwehr“ terrorisiert Roma vom 13. März 2011; die Hintergründe hier auf diesem Blog. Juhász hat im Wahlkampf angekündigt, die „Gendarmerie“ bzw. „Feldhüter“ einzuführen – was bisher Ausnahmezustand war, dürfte nun zum legalen, demokratisch legitimierten Dauerzustand werden.
Die parteilose Kandidatin und Fidesz-Favoritin Matalik Ferencné, seit letztem Jahr die Vizebürgermeisterin, kam mit 333 Stimmen ( 26 %) auf Platz 2.
Tamás Eszes, der Kommandant der rechtsextremen Véderô, kam mit 134 Stimmen (10,5 %) auf Platz 4.
János Farkas, Vorsitzender der Roma-Selbstverwaltung und Vizevorsitzender der Roma-Bürgerrechtsbewegung (Országos Roma Polgárjogi Mozgalom), der als parteiloser Kandidat angetreten war, hatte seine Kandidatur gestern Abend zurückgezogen, um den Roma zu ermöglichen, den aussichtsreichsten Kandidaten gegen Jobbik zu unterstützen.
ERGEBNISSE
(Quelle: Gemeinde Gyöngyöspata)
Wahlberechtigte: 2132
Gültige Stimmen: 1282
Juhász János Oszkár JOBBIK 433 Stimmen 33,8 %
Matalik Ferencné Parteilos 333 Stimmen 26 %
Bernáth Magdolna Parteilos 274 Stimmen 21,4 %
Eszes Tamás Parteilos 134 Stimmen 10,5 %
Maka Barnabás Parteilos 45 Stimmen 3,5 %
Nádudvari Károly Parteilos 37 Stimmen 2,9 %
Simó István Parteilos 26 Stimmen 2 %
Ergebnisse Bürgermeisterwahl 2010:
(Quelle:valasztas.hu)
Wahlbeteiligung 55,43 %
Gültige Stimmen: 1 171
Tábi László Parteilos 686 58,58
Lévai József Parteilos 336 28,69
Szerencsés Zoltán Parteilos 81 6,92
Juhász János Oszkár JOBBIK 68 5,81%
Bald schon legal.
Update:
PRESSESCHAU
18.7.2011:
Pester Lloyd: Ernte eingefahren: Bürger von Gyöngyöspata machen Neofaschisten zum Bürgermeister
Die durch die Belagerung durch rechtsextreme Gruppen bekannt gewordene Gemeinde Gyöngyöspata im Norden von Ungarn wählte am Sonntag einen neuen Bürgermeister, nachdem der vorherige Ortschef im April von seinem Posten geflohen war. Die Bürger belohnen so den Einsatz der rechten Gruppen, sie trauen dem Staat immer noch nicht zu, die Lage dauerhaft zu entspannen, zu Recht.
APA-Meldung:
- Tiroler Tageszeitung: Ungarn – Rechtsradikale Jobbik-Partei gewann Bürgermeisterwahl
- Die Presse: Ungarn: Rechtsradikale gewinnen Bürgermeisterwahl
- Der Standard: Rechtsradikale Jobbik-Partei gewann Bürgermeisterwahl
Blog The Contrarian Hungarian: Adding Fuel to the Fire? – Hungarian Town Famous for Neo-Nazi Invasion during the Spring Elects Neo-Nazi Mayor
Hungarian Spectrum: The Jobbik candidate won the mayoral elections in Gyöngyöspata
19.7.2011
Berliner Zeitung: Neofaschisten stellen Bürgermeister. Ungarische Roma in Angst vor Eskalation der Gewalt
Europa schaut zu und macht außer viel heißer Luft nichts!
Es gibt ja für Europa ein viel größeres Problem. Geld regiert die Welt.