Kommunalwahlen 2014: Rechtsextremer wurde Fidesz-Gemeinderat
Der frühere Kapitän und Kommunikationsoffizier einer rechtsextremen Paramiliz wurde 2012 wegen „Extremismus“ von Jobbik ausgeschlossen; jetzt ist er frisch gewählter Fidesz-Gemeinderat im nordostungarischen Kisvárda und erfreut sich der Unterstützung des Ministers für nationale Entwicklung.
László Bodrog, frisch gewählter Fidesz-KDNP-Gemeinderatsabgeordneter der nordostungarischen Stadt Kisvárda (ca. 16 600 Einwohner), war dort bis 2012 Jobbik-Gemeinderat; die Partei hatte ihn wegen „Extremismus“ ausgeschlossen. Bodrog ist zudem ehemaliger Kapitän und Kommunikationsoffizier der rechtsextremen Paramiliz Nemzeti Őrsereg (Nationalgarde). (atv, 444.hu, index)
Foto: Bodrog László / Facebook
(Bodrog mit der Jobbik-EU-Abgeordneten Krisztina Morvai, atv)
Bei den Parlamentswahlen 2010 war Bodrog noch für Jobbik angetreten. Bei einer Bürgerversammlung hatte er die Sozialisten und Fidesz als einzige rassistische Parteien in Ungarn bezeichnet, „die Menschen ethnisch diskriminieren“ (lies: magyarenfeindlich). 2009 hatte er gegen die Suspendierung des Miskolcer Polizeipräsidenten Albert Pásztor (2014 Bürgermeisterkandidat der Linken) wegen Rassismus protestiert.
Der Jobbik-Ortsverband von Kisvárda hatte Bodrog 2012 wegen mehrfachem Verstoß gegen die Parteisatzung ausgeschlossen. Auf seinem Flugblatt für die Kommunalwahlen 2014 stand: „Mit der Unterstützung von Entwicklungsminister Dr. Miklós Seszták (…) werde ich mich bemühen, unsere gemeinsamen Probleme zu lösen.“
Miklós Seszták (KDNP) ist der Parlamentsabgeordnete für Kisvárda.
Bodrog wurde zum Vorsitzenden des Finanzausschusses ernannt. Laut einem lokalen Portal bekam er zudem einen Beratervertrag von der Kommune, und für ihn wurde eigens eine lukrative neue Stelle geschaffen, er wurde zum PR-Manager des gemeindeeigenen Fremdenverkehrs- und Freizeitzentrums ernannt, das auch das Burgbad betreibt.
Kisvárda ist eine Stadt im Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg im Nordosten Ungarns und hat derzeit etwa 16.600 Einwohner. Sie liegt etwa 50 km nordöstlich von Nyíregyháza nahe der Grenze zur Ukraine und zur Slowakei. Deutsche Partnerstädte sind Hildburghausen und Prien am Chiemsee; dort wird man im Rahmen von Austausch- und Kulturprogrammen sicherlich mit Bodrog zu tun bekommen.
Nemzeti Őrsereg:
parameter.sk, 2008
(Von der Nemzeti Őrsereg-Seite)
Trainingscamp 2011